Spielplätze werden von Kinder unterschiedlicher Altersgruppen genutzt. Bei der Auswahl eines neuen Spielgerätes sollte deshalb immer bedacht werden für welche Zielgruppe bzw. welche Altersgruppe das Gerät gedacht sein soll. Die Altersangaben der Spielgerätehersteller können dabei hilfreich sein (sollten aber auch nicht allzu dogmatisch betrachtet werden, da die geistigen und motorischen Fähigkeiten bei Kindern ebenso individuell sind wie bei Erwachsenen).
Die „Spielplatznorm“ DIN EN 1176 unterscheidet Spielplatzgeräte in „leicht zugängliche Geräte“ und solche, die schwerer oder nicht leicht zugänglich sind. Für leicht zugängliche Spielgeräte gelten strengere Vorschriften. So müssen zum Beispiel bei leicht zugänglichen Spielgeräten ab einer Podesthöhe von 0,60 m Brüstungen als Absturzsicherungen vorhanden sein. Bei Spielgeräten mit erschwertem Zugang sind Absturzsicherungen erst ab einer Fallhöhe von 1,00 m vorgeschrieben. Die Absturzsicherung kann bis zu einer Fallhöhe von 2,00 auch nur aus einem Geländer bestehen, erst ab einer Fallhöhe von 2,00 m sind Brüstungen zwingend erforderlich.
Darüber hinaus haben die Spielgeräte für größere Kinder auch höhere Podeste bzw. höhere Elemente. Man kann also sagen: Je höher ein Spielplatzgeräte ist, desto größer und älter müssen auch die Nutzer des Gerätes sein.
Um zu verhindern dass Kleinkinder auf Spielgeräte gelangen, auf denen sie aufgrund ihrer geistigen und motorischen Fähigkeiten überfordert sind, sind die anspruchsvolleren Spielplatzgeräte mit sogenannten „Zugangsfiltern“ ausgestattet. Das heißt die Aufstiegsmöglichkeiten der Spielgeräte sind so konstruiert, dass es Kleinkindern nicht oder nur sehr schwer möglich ist auf die Spielgeräte zu klettern.
Wenn ein Kind es also nicht schafft aus eigener Kraft auf ein Spielgerät zu klettern ist das Gerät nicht grundsätzlich schlecht, sondern das Kind ist für dieses Gerät noch nicht reif. Es hat also –um es ganz deutlich zu sagen- auf diesem Spielgerät noch nichts verloren.
Ein Spielplatz, der für alle Altersgruppen etwas zu bieten hat, besteht also aus verschiedenen Bereichen, die mit den entsprechenden Geräten und ggfls. durch Geländemodellierung und sonstige Ausstattungselemente entsprechend der Zielgruppe gestaltet sind.
Spielgeräte für die Kleinen zeichnen sich vor allem durch niedrige Podesthöhen und einfach Aufstiegsmöglichkeiten wie zum Beispiel Treppen oder Podestaufstiege mit geringen Höhenunterschieden aus.
Wenn die Kinder aus diesen Kleinkinder-Geräten „herausgewachsen“ sind, darf es gerne auch etwas höher hinausgehen und etwas anspruchsvoller werden.
Kurzum: Die meisten Spielgeräte auf unseren Spielplätzen sind nicht per se gefährlich oder zu langweilig, sondern eben immer für eine bestimmte Altersgruppe entwickelt. Welche Spielgeräte für ein spielendes Kind am besten geeignet sind weiß meist eine/einer ganz genau: Das spielende Kind selbst.